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„Nebenan/Поруч – Unabhängige Kunst aus der Ukraine“

Europäisches Zentrum der Künste – HELLERAU

Das Festival „Nebenan/Поруч – Unabhängige Kunst aus der Ukraine“ vom 28. Juni bis zum 2. Juli 2023 bot eine faszinierende Auswahl an Performances, Konzerten, Vorträgen, Workshops und Gesprächen mit ukrainischen Künstler:innen und Wissenschaftler:innen. Die Vielfalt der Beiträge war beeindruckend und zeigte eindringlich, wie der Krieg die Biografien der Künstler:innen beeinflusst hat, sich in ihrer künstlerischen Praxis widerspiegelt und trotzdem nicht dazu geführt hat, dass sich die ukrainischen Künstler:innen klein machen – im Gegenteil!

Die Programmpunkte zeigten die Identität der Ukraine in all ihren Facetten. Sie offenbarten ihre reiche Tradition, ihre Geschichten, die popkulturellen Einflüsse und zeitgenössischen Ästhetiken. Die Darbietungen waren wie ein buntes Kaleidoskop, dass das Publikum mit seiner lebendigen und kreativen Energie mitriss.

Außerdem luden sie aktiv zum Austausch, zur Begegnung und zur Diskussion ein, wodurch wir Zuschauer:innen die Möglichkeit hatten, die Künstler:innen persönlich kennenzulernen und ihre Motivation und Leidenschaft zu verstehen.

Die Vorstellungen waren nicht nur sehenswert, sondern auch von großer Bedeutung. Sie zeigten uns die widerständige Kraft der ukrainischen zeitgenössischen Kunst, insbesondere in den Performing Arts. Angesichts des andauernden Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine seit dem 24. Februar 2022 war es bewegend zu erfahren, wie sich ukrainische Künstler:innen im Freiwilligendienst engagieren, als Sanitäter:innen und Soldat:innen tätig sind und ihre künstlerische Arbeit trotz der schwierigen Umstände fortsetzen. Ihr Mut und ihre Hingabe waren spürbar und inspirierend.

Besonders bemerkenswert war auch die Zusammenarbeit zwischen Künstler:innen, Initiativen und Institutionen. Das Festival schuf eine Plattform für neue kollaborative Arbeitszusammenhänge und Netzwerke, sowohl auf lokaler als auch auf internationaler Ebene. Es war inspirierend zu sehen, wie Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt zusammenkamen, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten und Solidarität zu zeigen. Diese Vorstellungen, Begegnungen, Gespräche und Kooperationen werden uns noch lange in Erinnerung bleiben!

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„In Many Hands“ eine alternative Sinneserfahrung in HELLERAU

In Many Hands – Fass mit an 

 

Kate McIntosh´s Stück “In Many Hands” wurde am 15.-17.05.2019 im Festspielhaus Hellerau mit vier Vorstellungen aufgeführt. 

Wie fühlen sich die Hände deines Nachbarn an? Rau, oder glatt? Feucht, oder trocken? Warm, oder kalt? Sind sie klein, oder groß? Alt, oder jung? Hände sagen viel über einen Menschen aus. Bei „In Many Hands“ wird zwar nicht geredet, aber man erfährt trotzdem eine Menge über seinen Nachbarn. Wie reagiert er auf bestimmte Dinge? Wie beeinflussen die Menschen im Raum das Stück? 

In dem Stück sitzen die Teilnehmer an langen im Dreieck angeordneten Tischen. Alle Anwesende sitzen mit dem Rücken zueinander. Ein langer Streifen Papier wird weitergegeben. Anschließend werden bestimmte Bewegungen über den Tisch weitergegeben und die Hände auf und unter die Hände der beiden Nachbarn gelegt. In dieser Position fangen die Besucher an, Dinge herumzugeben, angefangen mit Eis. Dann wird eine Stimmgabel angestimmt, so dass der Nachbar über seine Hand den Ton spüren kann. Als nächstes werden ganz verschiedene Gegenstände über den Tisch verbreitet. Etwas zum Hören, etwas zum Riechen, etwas zum Fühlen und etwas zum Anschauen, vom Metallblock bis zur Erde ist von allem etwas dabei. Nachdem vermutlich alle Hände im Saal vollkommen verschmutzt sind, wird allen Teilnehmern die Möglichkeit gegeben, sich die Hände zu waschen. Die Plätze werden gewechselt, so dass man sich jetzt gegenübersitzt und alle Teilnehmer ansehen kann. Und noch einmal werden Bewegungen weitergegeben, bis zu einer finalen Position, die der „Oktopus“ genannt wird. Dabei unter- und übergreift man die Hände der Nachbarn und hält die Hände des Übernächsten am Tisch. Doch dann geht das Licht aus. Anfangs wird eine Kerze herumgegeben, aber dann vorrangig Dinge, welche interessante Geräusche machen, wie beispielsweise Schneckenhäuser oder Klebeband. Das interessante an dem zweiten Teil ist die sich zuspitzende Geräuschkulisse, bis hin zu getrockneten Erbsen, die von allen Seiten fallen und rollen.  

Zum Finale wird ein großes Stück Plastik an der Decke des Raums aufgespannt. Wenn das Licht langsam wieder an geht, kann man in dem spannenden Schattenwurf zum Beispiel Wellen erkennen. 

 

Das wirklich Spannende an dem Stück von Kate McIntosh ist nicht unbedingt, was herumgegeben wird, sondern die Energie und die Stimmung, die im Raum herrscht, das Gefühl und die Ruhe, die die Teilnehmer in sich selbst spüren können Es ist meiner Meinung nach ein spannendes und interessantes Projekt, welches mir auch die Ruhe, Kraft und den Anstoß gegeben hat, zu reflektieren und mit anderen Menschen darüber zu reden. Daher kann ich das Stück für Kulturinteressierte wirklich empfehlen. 

 

 Beitrag von Victoria Langhans

Foto von Dirk Rose 

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Allgemein Ausstellung Film Kunst Musik

Reverberation Fest für psychedelische Musik und Kunst 2018

Lucas und Vinzenz haben sich beim Reverberation Festival herumgetrieben und Inspiration getankt – heraus kamen ein Lied, ein kleiner Text und dieses Video – Viel Spaß!

Ein Beitrag von Lucas Van der Zwan und Vinzenz Buhl

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Spaziergänge auf der documenta 14 in Kassel

Die „documenta 14“ ist eine bedeutende Kunstmesse in Europa. Sie hat den Anspruch eine Weltkunstausstellung zu sein. Seit über 60 Jahren ist Kassel der Standort. Dieses Jahr teilt sich die deutsche Stadt gemeinsam mit Athen in Griechenland den Standort.

Kassel verwandelt sich alle 5 Jahre für 100 Tage in ein riesiges Kunstmuseum. Das Museum Neue Galerie wurde komplett leergeräumt und auch in der Stadt finden sich zahlreiche Installationen. Einige stehen seit Jahren an ihren Platz und andere sind dieses Jahr neu hinzugekommen und verändern das Stadtbild. So wie die Arbeit von der argentinischen Künstlerin Marta Minujín. Auf dem Friedrichsplatz steht eine Stahlkonstruktion verkleidet mit Büchern die irgendwo auf der Welt einmal verboten wurden. Die Künstlerin wählte die Form des Parthenon nicht nur weil Athen die Partnerstadt der diesjährigen documenta ist. Der Tempel wurde als Ort des Denkens und Austausches gebaut. Außerdem komme „all unsere Kultur aus Griechenland“, so die Künstlerin. Alle Besucher*innen können ehemals verbotene Bücher mitbringen, die so die Installation bis Ende der documenta vervollständigen sollen.

Vor allen anderen da sein – Ein Spaziergang

Offiziell eröffnet die Ausstellung erst heute ihre Türen. Wir hatten die Gelegenheit mit Bloggern aus Dresden und Leipzig die Ausstellung zu besuchen und auch das Konzept der Spaziergänge kennen zu lernen. Mit dabei waren Sebastian und Maureen von We should run, Alexander Nast, Mister Mathew und Annabelle sagt. Gemeinsam mit Pressevertreter*innen und der Elite der Kunstszene laufen wir durch die Räume. Auch einige Künstler*innen sind vor Ort. „Das ist Marie Cool“, flüstert unsere Choristin Karina. Sie geht gerade in eine Performance rein. Marie Cool und ihr künstlerischer Partner Fabio Balducci arbeiten vor allem mit Büromaterialien; „alles was man eben so im Schreibtisch hat, wie Tesafilm“ erklärt Karina. Licht und Langsamkeit spielen eine große Rolle in ihrer Arbeit. Das Licht strahlt durch eine große Fensterfront und Marie Cool holt den Regen von draußen durch schnelle Fingerbewegungen auf dem gespannten Klebeband akustisch nach drinnen.

Die Besucher führen, die Chorist*innen erklären

Zwei Spaziergänge konnten wir auf der documenta 14 erleben. Gemeinsam mit Ann Kathrin Mogge entdecken wir die Ausstellung im  Fridericianum. Mit ihrer Hilfe fangen wir an uns über die Ausstellung auszutauschen und Assoziationen zu sammeln. Die Frage wer hat eigentlich Zugang zu Museen und Kunst beantworten. Die Chorist*innen bereiten sich auf die Künstler*innen vor und können für einen Spaziergang gebucht werden. Dabei bestimmen die Besucher*innen die Laufgeschwindigkeit und die Auswahl der Objekte zu denen sie etwas erfahren möchten. „Eigentlich hatte ich nur einen Tag Vorsprung“ verrät Ann Kathrin und freut sich über den Austausch zu den Werken.

Es brennt nicht – Ist nur Kunst

Aus einem Turm neben dem Fridericianum steigt Rauch auf. Dies ist eine Installation vom Künstler Daniel Knorr und soll zum einen ein Rauchzeichen nach Athen sein, aber auch die Idee der documenta in die Welt tragen. Die Zusammenarbeit mit Athen soll die Möglichkeit aufzeigen Dinge aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen, so der künstlerische Leiter Adam Szymczyk. Fast alle Künstler*innen haben Kunst an beiden Orten ausgestellt. So auch Kross, denn in Athen hat er Müll auf den Straßen gesammelt und sie in Bücher gepresst.
Ein Künstlerduo hat an zwei Standorten eine Bühne aufgebaut. Aber in Kassel werden sie nicht performen, verrät uns unsere zweite Choristin Karina Chernenko. Hier bleibt die Bühne leer. Die Hauptspielstätte in Athen ist das zeitgenössische Museum EMST, welches erst durch die documenta wieder eröffnen konnte, da es vorher finanziell nicht möglich war.

Performance und Installationen auf der documenta

Performances machen Kunst erlebbar und dynamisch. Selbst am Preview Tag waren wir einige Male zufällig am richtigen Ort zur richtigen Zeit. In der documenta Halle sind 23 Meter Stoff bestickt. Die Künstlerin setzt sich darauf mit der Geschichte von norwegischen Ureinwohner*innen auseinander. Wir erleben dazu die Geschichte gesungen in der Original Sprache der Menschen die früher einmal in Norwegen gelebt haben. Bevor sie die Kirche vertrieben hat. Flucht und Vertreibung sind Schwerpunktthemen auf der diesjährigen documenta. Der irakische Künstler Hiwa K. hat an der Malertreppe vor der documenta Halle eine Installation aus Röhren aufgebaut und Bedürfnisse von Menschen in diese Röhren eingebaut. Es gibt Rückzugsorte, ein Badezimmer, Zugang zu Wissen, Unterhaltung und Sport. Allgemein repräsentieren die Röhren Lebensraum. Sie sind aber räumlich voneinander getrennt und so schmal, dass niemand darin längerfristig Leben möchte. Der Künstler hat dies auf seiner eigenen Flucht aus dem Irak aber getan und hat so eine ganz persönliche Verbindung zu seinem Werk.

Die Welt der Kunst in Kassel

Kassel möchte Weltausstellung sein. Wir sahen Kunst aus Senegal, Argentinien, Chile, USA und Lappland. In der Location Neue Hauptpost ist besonders viel indigene Kunst zu sehen. Spiegelt sich die internationale Ausrichtung auch bei den Besucher*innen der documenta wieder? Wir stehen wieder vor der Frage vom Anfang. Wer hat eigentlich die Möglichkeit Kunst zu sehen, zu erleben und zu verstehen? Die Spaziergänge bieten eine tolle Möglichkeit an Hintergrundinformationen zu kommen, bieten aber auch eine finanzielle Hürde. Ich würde mir wünschen, dass im Sinne des Audience Development Ansatzes auch Menschen Zugang zu den Werken bekommen, die sonst keinen Zugang zu Kunst und Kultur haben. Ist das von der documenta überhaupt gewollt? Reichen dafür Installationen in der Innenstadt aus? Ab heute wird die Schlange vor dem Eingang nicht mehr so kurz sein und die Besucher*innen müssen sich das Privileg des Kunstkonsums mit vielen anderen Menschen teilen. Die Dezentralisierung des Standortes nach Athen ist ein politisches Statement. Auch die überwiegende Ausstellung von nicht europäischen Künstler*innen und weniger etablierten auf den Kunstmarkt ist eine Öffnung der Kunst.

Text und Fotos: Meike Krauß

Vielen Dank an das Team vom Besucherservice Avantgarde, die den Besuch auf der documenta 14 möglich gemacht haben.

Hier geht es zum Beitrag von We Should Run.

Weiter zum Beitrag von Mister Mathew.

Annabelle sagt – hier lang zu ihrem Beitrag.

Video Blogger Alexander Nast hat über den Tag eine Instagram Story gedreht:

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Ausstellung Film Fotografie Kunst

Ausstellungseröffnung: ZEITRISSE -Beyond the Frame – GALERIE RASKOLNIKOW

Es ist eine besondere Ausstellung für David Campesino. Nach langjähriger Arbeit als Fotograf und Filmemacher ist diese Ausstellung ein großer Schritt für ihn, da er nun spürt, wie er beginnt einen eigenen Stil zu finden. Untermalt wurde die Eröffnung am 12. April durch psychedelische live loop experimental Klänge am Rande der Wahrnehmung von ArYstan. Folgt dem Link für einen lohnenswerten Einblick.

Campesino lässt die Grenzen zwischen bewegtem Bild und Fotografie verschwimmen. Oder verglitchen. Bei einem Stipendium in Österreich legte er die Künstlerehre zusammen mit der Spiegelreflex bei Seite und rannte einen Monat lang mit einem Telefon herum um die Panorama Funktion an die Grenzen zu bringen. Wie ein wild gewordener Tourist habe er sich gefühlt. Heraus kamen interessante Darstellungen bewegter Abläufe im Standbild. Außerdem experimentierte der spanische Künstler mit der Zusammenstellung verschiedener Bilder, zu neuen Geschichten.

Foto mit freundlicher Genehmigung: Günter Starke

Bestaunt werden können die Kunstwerke noch bis zum 20. Mai in einer kleinen, aber feinen Galerie Raskolnikow die direkt über dem gleichnamigen Restaurant in der Böhmischen Straße 34 zu finden ist.

Unterstützt wurde die Ausstellung vom renommierten Fotografen Günter Starke der für seine Dokumentarischen Fotos der Dresdner Neustadt bekannt ist und den mit ihm verbundenen „Forum für zeitgenössische Fotografie“. Der Verein möchte außerdem im Herbst in einer Ausstellung junge Dresdner Fotografie vorstellen. Egal ob Selfie, Installation, Stopmotion Arbeit oder Analoges Werk. Noch bis zum 28. April können die Beiträge eingereicht werden. Also frisch ans Werk liebe Freunde starker Bilder!

Hier der Link zur Ausschreibung:

http://www.fotoforumdresden.de/ausstellung-junge-fotografie-dresden.php

Und die Galerie Öffnungszeiten:

Dienstag bis Donnerstag: 10.00 – 15.00 Uhr
Mittwoch bis Freitag 15.00 – 18.00 Uhr
und Samstags von 11.00 – 14.00 Uhr

Wer gerade nichts mit dem Namen David Campesino anfangen kann erinnert sich vielleicht noch an dieses Video aus dem letzten Jahr:

Text: Vinzenz Buhl

Foto: Günter Starke