Das Dresdener Staatsschauspiel ist für seine großartigen und aufwendigen Vorstellungen bekannt und auch mit der Uraufführung von „Eine Straße in Moskau“ haben sie diesen Erwartungen durchaus entsprochen. Das Stück zeichnet sich vor allem durch die Dynamik der handelnden Personen sowie die oft humorvolle Art und Weise seiner Umsetzung aus. Dahingehend hat Regisseur Sebastian Baumgarten zuvor nicht zu viel versprochen als er einen humorvollen und distanzierten Blick auf das historische Geschehen ankündigte. Kam es innerhalb eines Dialogs auf Seiten eines Darstellers zum Monolog wurde dieser meist vom anderen Dialogpartner durch eine humorvolle Bemerkung wieder unterbrochen. So fiel es stets recht leicht der Handlung zu folgen, unterstützt wurde dies auch durch den künstlichen Nebel, der einzelne Szenen und Schauplätze voneinander trennte. Ohne zu viel verraten zu wollen kann durchaus angemerkt werden wie raffiniert vier verschiedene Bühnenbilder dank drehbarer Kulisse erzeugt wurden. Kritisch anzumerken ist, dass der erste Teil mit zwei Stunden Spielzeit die Ausdauer des Zuschauers auf die Probe stellte was einige Besucher wohl verschreckt hat. Dadurch entging ihnen ein wesentlich kürzerer und doch interessanter und handlungsintensiver zweiter Teil der Vorstellung. Lobenswert war überdies die technische Gestaltung durch verschiedene Helligkeits- und Wärmenuancen des Bühnenlichts, sowie die Darstellung von Gedanken auf einer zentralen Leinwand. Hierbei muss jedoch angemerkt werden das diese oft nur schwer lesbar waren, da sie von künstlichem Nebel verhüllt wurden.
Schlussendlich lässt sich festhalten, dass die Interpretation von „Eine Straße in Moskau“ durch das Dresdner Staatsschauspiel durchaus gelungen ist. Auch kleinere Hürden sollten einem Theaterbesuch nicht im Wege stehen.
Text: Maria Raab
Foto: Sebastian Hoppe