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Lutz Adrian Streun beim Feature Ring im Festspielhaus Hellerau

Am Montagabend war ich zu Besuch, auf dem ersten Feature Ring der Veranstaltungsreihe im Jahr 2018. Das Ring Trio, bestehend aus Felix Otto Jacobi (Bass/Kontrabass), Eren Solak (Piano) und Demian Kappenstein (Schlagzeug) lädt zu jedem Feature Ring einen anderen Künstler ein, der dann begleitet wird.
Dieses Mal war zu Gast Lutz Adrian Streun, mit Bassklarinette und Tenorsaxophon im Gepäck.

Erstaunlich war, was für Geräusche er mit seinen Instrumenten erzeugen konnte und es hatte  teilweise sehr wenig damit zu tun, was man sich vielleicht unter Bassklarinette vorstellt, wenn man diese noch nie gehört hat. Sie erzeugte groovige und zarte Klänge, die  an Wind und  Wellen erinnerten sowie rhythmische  Töne die ziemlich modern klangen und an das scratchen von Schallplatten erinnerte.
Alle Instrumente waren verstärkt und teilweise wurden elektronische Komponenten hinzu gemixt, was die Musik bereicherte und es aufregend machte zuzuhören.
Die Stücke waren ein Mix aus Improvisationen und klassischem Jazz sowie Kompositionen, die zum Teil sehr experimentell waren.

Ein Stück, so kündigte Streun kurz davor an, entstand in Alexandria während einer Reise und er wolle  uns mit seiner Musik dorthin mit nehmen, und tatschlich konnte man in der Musik sowohl die engen lärmenden Straßen, als auch die Weiten von Ägypten wahr nehmen.
Zur Komposition Woodo Logic erzählte er dass es für ihn in dem Stück darum ging, dass der Teufel, also etwas Schlechtes,  zu etwas gutem werden kann, wenn man daran glaubt. Und so war auch das Stück: Chaos wurde zu Beat und Beat zu Chaos.

In  einem  Interview, welches von Demian Kappenstein moderiert wurde, erfuhr man Geschichten aus seiner Heimat (Südafrika) und  etwas  über seine Musik  und seine Motivation. Es hat Spaß gemacht, den Geschichten über Fußball und Musik zu lauschen.

Nach weiteren drei wunderbaren Stücken und einer Zugabe war das Publikum so hartnäckig und hörte nicht auf mit  klatschen, bis die Musiker nochmal auf die Bühne kamen und ganz spontan und ungeplant ein kleines ruhiges jazziges gutenacht Lied spielten. Danach war dann aber wirklich Schluss und ich glaube die meisten, ich eingeschlossen, verließen gut gelaunt und beeindruckt das Festspielhaus.
Ich freue mich auf jeden Fall auf den nächsten Feature Ring  am 19.03.2018 mit Emma Czerny und würde es auch jedem der Zeit und  Lust auf gute Musik  hat ans Herz legen mal vorbei zu schauen.

Text: Johanna Schwarzbach

Gute Vibes und gute Musik gab es gestern im Festspielhaus Hellerau beim Feature Ring. Feature Ring ist eine Konzertreihe mit den drei Musikern Felix Otto Jacobi (Kontrabass, elektronischer Bass), Eren Solak (Piano, Synthesizer, Elektronik) und Demian Kappenstein (Schlagzeug, Elektronik). Sie arbeiten zu jeder neuen Ausgabe dieser Konzertreihe mit einem anderen Künstler zusammen, indem sie gemeinsam die Kompositionen des eingeladenen Musikers bearbeiten und in der Aufführung sowohl die Komposition als auch die Interpretation der Gastgeber präsentieren. Dieses Mal war Lutz Adrian Streun (Tenorsaxofon, Bassklarinette) zu Gast. Gemeinsam haben sie die Musikrichtungen Jazz und Pop ineinander fließen lassen.

Eröffnet wurde das Konzert mit einem einfachen und lockeren Jam unter den Gastgebern. Dadurch ist den Musikern ein guter Anfang meiner Meinung nach sehr gelungen, da sie direkt das Publikum angesprochen haben. Durch den kleinen Raum wirkte die Musik von Anfang an intensiv und hatte eine durchaus positive aufdringliche Wirkung auf den Zuhörer. Im Konzert konnte man mehrere  Kompositionen hören, die alle einander ähnlich schienen, aber trotzdem für sich sehr eigen waren und jeweils eine ganz andere Stimmung verbreiteten, wie beispielsweise die Stücke „Woodo Logic“ und „Swasi Gold“. Das letztere ist mir besonders im Gedächtnis geblieben, da es mein persönlicher Favorit des Abends war. Dieses Stück hatte meiner Meinung nach einen besonders starken Jazz-Groove, was meinem Musikgeschmack voll und ganz entspricht. Ebenfalls habe Gefallen an dem Zusammenspiel der Visualisierung der Stimmung durch das Licht gemeinsam mit der Musik gefunden. Aufgelockert wurde das Konzert mit einem humorreichen Live-Interview über den Gast des Abends.

Das Zusammentreffen der Künstler und der Musikrichtungen war sehr harmonisch und rhythmisch. Lutz Adrian Streun hat mit seinen Instrumenten besondere und neue Geräusche entwickelt, die ich zuvor von Blasinstrumenten so noch nicht gehört hatte. Besonders beeindruckend war das Einbringen vom Beatboxing während des Spielens für mich. Dies hat dem ganzen Konzert einen Fancy Touch gegeben, was die Aufführung sehr typisch für das Festspielhaus gemacht hat.

Zum guten Anfang gab es auch ein passendes Ende, in dem das Publikum zweifach nach Zugabe applaudierte. Ich denke dies ist aussagekräftig, wie erfolgreich der Abend war. Für mich persönlich war es ebenfalls eine sehr gelungene Veranstaltung mit unglaublich guter Musik und guten Vibes. Ich werde mir auf jeden Fall das nächste Feature Ring am 19.03.2018 ansehen und kann das mit Überzeugung weiterempfehlen.

Text: Angelika Schneidt

Fotos: Mirko Polo