Nach langem warten vor der Tür konnten wir endlich in der Saal. Dieser wirkt wie immer im Zuschauerraum sehr gemütlich, ist äußerst warm und auf der Bühne wirkt es eher wie eine alte Fabrik oder Lagerhalle aber es passt zu den roten Kinosesseln und dem Empfangsraum.
Die Bühne ist dunkel, alle suchen einen der wenigen Sitze und auf der Bühne stehen schon Notenständer. Hinter der Gaze sitzen die Schüler aus dem Künstlerischen Profil Klasse 8 und man merkt die Anspannung im Raum. Nachdem auch die Leute sich, mittlerweile nur noch auf der Treppe, platziert haben die keine Karten im VVK gekauft haben geht es los. Die Schüler aus dem Orchster kommen auf die Bühne und plazieren sich mit ihren Instrumenten auf ihren Plätzen. Frau Wicklein leitet das kleine Orchester, welches aus 5. und 6. Klasse-Schülern besteht. Sie spielen mit viel Mühe und viel Freude ihre Stücke. Diese hat Frau Wicklein extra für die Besetzung arrangiert. Nach den ersten 2-3 Stücken wird ein Kanon mit allen gesungen. Der Text wurde am Eingang an viele Besucher verteilt, hat aber lange nicht für alle gereicht. Aber diesen Kanon singen jetzt die Orchestermitglieder und das Publikum während zwei bis drei Musiker immer die musikalische Begleitung machen. Es war eine großartige Stimmung auf der Bühne und im Publikum. Diese wurde kein bisschen durch den ein oder anderen Tonfehler oder Rhythmusschwierigkeiten getrübt. Am Ende gab es einen sehr verdienten und großen Applaus. Die Schüler waren erleichtert und stolz.
Die HipHop-Ag hat, wie jedes Jahr, ihre erarbeitete Tanzperformance aufgeführt. Dieses Jahr haben sie sich in zwei Lager geteilt und „zum Battle aufgefordert“. Die Choreografie war sehr gut gelungen und den Fähigkeiten der Tänzer angepasst. Alle Schritte haben gesessen und der Spaß hat auch uns Zuschauer gepackt. Das einzige was mich gestört hat war, dass die Tänzerinnen lautlos aber mit Lippenbewegung zur Musik mitgezählt haben.
Das künstlerische-Profil hat eine Szenische Darstellung aufgeführt. Diese war zur Jahreszeit „Sommerferien“ passend. Der Titel ist TRAVEL. TRAFFIC. TROUBLE. Es wird der Gang und der Ablauf im Flughafen gespielt. Als Requisiten werden nur Koffer/Taschen, lange, weiße Papierbahnen und mit Werbeplakaten bespannte Holzrahmen verwendet. Die Schauspieler haben sie ganze Situation am Flughafen sehr gut getroffen. Sie haben die Verwirrung, den Stress und die unmotivierten Angestellten verkörpert. Es wurden witzig immer am Flughafen anzutreffende Personen dargestellt und auch sehr typische Orte angesprochen. Zum Beispiel wurde die Herrentoilette bespielt, wo dann die verschiedenen Männer aufeinander trafen sich unterhielten und doch mal einen neugierigen Blick zu dem anderen warfen. Im Ernstfall würden sogar Fotos gemacht, sich ohne Händewaschen selbige geschüttelt und gleich zusammen ein Bier trinken gegangen. Am Ticketschalter würde einfach eine halbe Stunde später auf und eine halbe Stunde früher zu gemacht. Die Rolltreppe dauerte eine gefühlte Ewigkeit, und im Bus war es Mal wieder viel zu eng. Wir haben viel gelacht und die Vorführung war echt super. Die Inszenierung wurde von den Schülern selbst entwickelt und bei dem Niveau bin ich jetzt schon sehr auf die nächste Vorstellung und das nächste Stück bei den Frühjahrskulturtagen gespannt.
Einen großen Respekt an die Lehrer, die die Schüler immer wieder mit vollem Einsatz in ihrer Kreativität und bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen. Mir hat der Abend sehr gut gefallen und ich komme das nächste Mal auf jeden Fall wieder.
Text: Johanna Rößler
Fotos: Schulhomepage